Traumjob Terrorismus-Experte - So machens die Profis

Rechter Terror, linker Terror, Muselmanenterror. Bei dem ganzen Terrorismus ist es gut, dass es Experten gibt, die uns das alles erklären. Einer von ihnen ist Elmar Theveßen. Der 44-Jährige kennt sich aus mit Bombenlegern und Amok-Wikingern und ist daher gefragt wie nie. Aber wie wird man eigentlich Terror-Experte?




1.Terrorismus kann man nicht studieren, man muss ihn leben. Theveßen weiß das. Bereits mit zwei Jahren trat er den Tupamaros West-Berlin bei, zwei Jahre später der RAF. Hier verinnerlichte er das Konzept Stadtguerilla, wie es nur ein echter Linksterrorist kann. Die für Außenstehende oft verdeckten taktischen Manöver erkennt der echte Terrorismus-Experte sofort, riecht sie gegen den Wind, erschmeckt sie im Mittelstrahl.


2. Kenne die Waffen und du kennst die Seele. Sprengstoff ist eine wichtige Terror-Killer-Waffe. Um auch ihren Umgang meisterlich zu beherrschen, um uns einfache, naive Menschen aufzuklären, wollte Theveßen Sprengstoffmeister werden. Außerdem war er inzwischen dick geworden. Darum ging er '73 zur Wehrsportgruppe Hoffmann. Hier lernte er alles über den jetzt oft zitierten braunen Terror. Was wir nicht verstehen, lebte er bis 1980.


3. Tauche in die Ideologie ein, sauge sie auf. Jeder Terror-Experte muss wissen, wovon er spricht. Daher war Theveßens nächstes Ziel ein jordanisches Terror-Camp. Hier lernte er alles über den Islam, Flugzeugfliegen und Ziegenschächten. Kein normaler Mensch versteht die Psyche eines Gotteskriegers, Elmar Theveßen aber weiß, was der Ali denkt. Wer gemeinsam unter Stacheldraht durch den Wüstenstaub robbte, der teilte nicht nur die Essensrationen und Kalaschnikow-Munition.


4. Mach dich wichtig! Nach dem 11. September (nicht 1973) war es Zeit, zur Terror-Propaganda zu wechseln. Daher tritt Theveßen seitdem im Fernsehen auf. Denn wer den Terror verstehen und erklären will, der muss selbst zum Terror werden.


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